Messerschmitt HA 200

HA 200 D „Saeta“

Strahltrainer

Der zweisitzige Strahltrainer HA 200 „Saeta“ war ab Mitte 1953 unter der technischen Beratung des „Oficina Technica Prof. Messerschmitt“ bei der spanischen HASA entwickelt worden.

Der Tiefdecker in Ganzmetallbauweise war eine nahezu direkte Ableitung aus dem Propellertrainer HA 100 „Triana“, der ebenfalls unter Messerschmitts Beratung entstanden war. Er hatte die HA 100 bewusst als so genannte „Einheitszelle“ konzipiert, um ihre Weiterentwicklung zum Strahlflugzeug kostengünstig und mit möglichst geringem Aufwand zu ermöglichen. Man ersetzte Motor und Luftschraube der „Triana“ einfach durch zwei nebeneinander liegende Turbomeca Marboré Strahlturbinen.

In nur 18 Monaten war der erste Prototyp der HA 200 fertiggestellt. Die Rollversuche begannen am 6. August 1955, sechs Tage später war der Erstflug. Im Frühsommer des Jahres fand eine ausgedehnte Demonstrationstour durch Europa statt. Dabei führte man die Maschine auch der Bundeswehr vor, doch zu einem Beschaffungsauftrag für die Luftwaffe kam es letztendlich nicht. Nach einem umfangreichen Testprogramm begann 1959 die Serienfertigung der HA 200 A. Im gleichen Jahr konnte ein Lizenzabkommen über den Bau der Ausführung HA 200 B mit der Vereinigten Arabischen Republik vereinbart werden. In Spanien verließ die weiterentwickelte Version HA 200 D zwischen 1963 und 1967 die Werkhallen. Im April 1970 startete die letzte Serienausführung, die einsitzige und mit stärkeren Triebwerken ausgerüstete HA 220 „Super Saeta“ zum Erstflug. Deren Fertigung endete schließlich 1972. Die Maschinen waren vor allem für ihre hohe Betriebssicherheit bekannt. Erst 1982 musterten die spanischen Streitkräfte die letzten „Saeta“ und „Super Saeta“ aus. In Ägypten flogen einige Maschinen sogar noch in den 1990er Jahren.