MESSERSCHMITT Bf (Me) 109 G2
1943 schloss Spanien einen Vertrag mit dem Deutschen Reich über eine Lizenzfertigung der Messerschmitt Bf 109 G2, die für die Spanische Luftwaffe als Standardjäger vorgesehen wurde.
Dafür wurde am 25.06.1943 die Hispano Aviacion S.A. gegründet. 25 Maschinen sollten von Deutschland als Grundstock und Muster geliefert und weitere 175 dann in Spanien unter Lizenz gebaut werden. Aufgrund der Kriegsereignisse lieferte Deutschland zwar die 25 Zellen aber keine Motoren mehr dazu. Ausgerüstet mit HS-I2Z-89 von Hispano-Suiza aus der Schweiz flog die Maschine als Prototyp Bf 109 J und später als HA 1109 J-1L ab März 1945. Nach den Testflügen ging die Maschine im Januar 1946 für das Zulassungsverfahren zur INTA (Instituts Nacional de Tecnica Aeronautica). Bis 1947 fanden Bodentests und Testflüge statt. Die Produktion der Zellen hatte dann 1947 begonnen und erreichte, inklusive der bereits gelieferten 25 deutschen Zellen, eine Stückzahl von 171, welche bis 1953 an die spanische Luftwaffe ausgeliefert wurden. Ausgerüstet mit nun HS-I2Z-17 Motoren wurden die Maschinen als HA 1109 K-1L bezeichnet.
Diese Maschine nun ist vom Ursprung her eine dieser HA1109 K-1L, mit der Werknummer 54 und ist damit eine der spanischen Zellen, die im Jahr 1948 gebaut wurden. Einige Modifikationen legen die Vermutung nahe, dass sie aus dem Kontingent an Prototypen für den Betrieb mit Hispano-Suiza Motoren stammt und womöglich zu den vier Testflugzeugen der INTA gehörte. Nach ihrer Ausmusterung wurde sie von der Hispano - mutmaßlich 1955 - an die Stadtverwaltung von Sevilla als Ausstellungsstück übergeben, welche sie auf dem Kinderspielplatz des Club Náutico aufstellte. Anfang 1968 wurde das Flugzeug, das mittlerweile aufgrund Verwitterungen eine Gefahr für spielende Kinder darstellte, an Hispano zurückgegeben. Für Bodenszenen im Film „Battle of Britain“ wurde sie von den englischen Produzenten angekauft und blieb nach den Aufnahmen bis Ende April 1968 am Strand von Punta Umbria bei Huelva in Südwestengland liegen. Nachdem Prof. Willy Messerschmitt persönlich im April 1968 zwei Bf (Me) 109 Flugzeuge für Ausstellungszwecke suchte, einigte er sich mit der Produktionsfirma über den Ankauf des Flugzeugs. Die HA 1109 wurde von der Maestranza Aéra de Sevilla (Flugzeugmeisterei) restauriert. Am 12. Juni 1968 erfolgte der Transport von Tamblada nach Deutschland zur Messerschmitt-Hauptverwaltung nach Augsburg-Haunstetten. Dort stand sie einige Jahre als Ausstellungsstück vor dem Haupteingang. 1990 wurde die Maschine dann in einer der Hallen des Fliegenden Museums der Flugschule Koch am Flughafen Augsburg-Mühlhausen verbracht. 1994 ging die Maschine wieder zurück an die Dasa, da das Museum nach Tannheim umzog. Dort wurde nun der bereits lange gehegte Plan realisiert, die HA 1109 mit einem nicht flugfähigen DB 605 auszustatten und sie damit – sowie weiteren charakteristischen Umbauten - in eine Bf 109 G2 umzubauen. Diese Umbauarbeiten wurden 1994/95 von der Lehrwerkstatt in Augsburg und der Hilfe einiger Fachbetriebe aus Manching durchgeführt.
MESSERSCHMITT Bf (Me) 109 G2
Eigentümer
Airbus
Werknummer
54 als HA 1109 K in Spanien
Baujahr
1948
Länge
8,94 m
Spannweite
9,92 m
Höhe
2,50 m (ohne Luftschraube)
Flügelfläche
16,02 m/2
Startgewicht
3.030 kg
Geschwindigkeit
ca. 650 km/h in 8,4 km Höhe
Dienstgipfelhöhe
12.100 m
Steigzeit
10,5 min auf 8,4 km
Reichweite
rund 650 km
Triebwerk
DB 605 A
Leistung
1.085 kW (1.475 PS)
Erstflug
28.05.1935
MESSERSCHMITT Bf (Me) 109 G2
© Airbus
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